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Die hohle Wand und White Line Disease

Bisher war man der Meinung, dass Bakterien, Pilze und Hefepilze die Hauptursache bei der Bildung von hohlen Wänden (engl.: White Line Disesase – WLD) sind. Dabei sind hohle Wände überhaupt nicht ansteckend. Es liegt an etwas völlig anderem. Wird der Huf zu lang, kann die Hufwand ausbrechen – teilweise so heftig, dass der Hufbeinträger völlig freigelegt ist. Zuerst beginnen sich aber die Wände zu verbiegen und zerren den Hufbeinträger auseinander. Das kapillare Saugvermögen macht es den anaeroben Bakterien aus dem Mist am Boden recht einfach, sich in der Hufkapsel einzunisten. Und da drinnen herrschen ideale Bedingungen: warm, feucht und sauerstoffarm! Das Horn wird zerfressen, die Wand verliert an Halt und bricht schließlich aus.

Unglaublich, aber Mutter Natur hat es so eingerichtet: Nur so werden Wildpferde bei zu wenig Bewegung und/oder zu weichen Untergrund ihr überschüssiges Horn los! Sobald es wieder auf lange Wanderungen geht, brechen diese „Hornfransen“ ab und der Huf wächst normal herab. Tja, nur leider bewegen sich Pferde in unseren Breitengraben nicht mehr in ihrer natürlichen trockenen und kargen Umgebung…

Also kann nichts besser wirken, als Ursachenbekämpfung. Und damit meine ich bestimmt nicht die bösen Bakterien… Meine Raspel freut sich schon!
Bilder vom ersten Termin:

Update nach 1,5 Jahren: Hoch funktionelle Hufe mit kräftigem, gesundem Horn. In der Tat waren die Hufe bereits nach 1 Jahr wieder hergestellt, aber ich hatte es versäumt zu fotografieren. Übrigens konnte das Pferd während der Behandlung vom ersten Tag an geritten werden!

after 1.5 years: Left front, post first trim